Vorweg möchte ich sagen, dass ich es absolut stark finde, wenn junge Bewerber*innen Ambitionen zeigen und konkrete Ziele für ihre Karriere haben – das Gehalt miteingeschlossen. Ich unterstütze es vollkommen, wenn sie sich und ihre Talente nicht unter Wert verkaufen möchten. Dass dieser Wert natürlich völlig subjektiv ist, setze ich diesem Post hier voraus, also don’t @ me 😉
Kürzlich im Bewerbungsgespräch fiel der folgende Satz:
„Aber Marcel, das ist doch nur ein besseres Taschengeld.“
Diese Reaktion erhielt ich, nachdem ich gerade in einem Vorstellungsgespräch das Framework von BREAKEVEN inklusive aller Rahmenbedingungen vorgestellt hatte. Die Aussage bezog sich auf das Gehalt, das sich Gründer*innen bei uns als Co-Founder und Geschäftsführende auszahlen.
Zwar heißt es oft so schön, über Geld spricht man nicht, aber ich möchte heute doch darüber sprechen. 🤫😉
Eine derartige Aussage macht mich echt wütend: Wer glaubt, ein Bruttomonatsgehalt von 3.500 bis 5.000 € in den ersten 10 Monaten eines neu gegründeten Startups sei „Taschengeld“, sollte sich vielleicht auch einmal vor Augen führen, was Menschen in verschiedenen Berufen verdienen.
Ein paar Beispiele von Durchschnittgehältern*:
Examinierte Altenpflegefachkraft: 2.877 €
Polizeibeamte in NRW: 3.300 €
Fachärzt*innen, angestellt 5 Jahre: 6.000 €
Berufskraftfahrer*innen: 2.800 €
*da gibt es natürlich Abweichungen. ✌️
Ihr merkt, worauf ich hinaus möchte. Wie gesagt, ich finde es toll, wenn man weiß, was man will. Jedoch ist es für mich dann nicht ganz nachvollziehbar, wie jemand, der oder die sich selbst nicht getraut hat, mit eigenem Geld ein Unternehmen zu gründen, glaubt, dass es Sinn ergibt, sich selbst direkt ein Gehalt von 8.000 bis 10.000 € monatlich auszuzahlen. Da kommt man mit einem Pre-Seed-Investment nicht sehr weit. 🤷♂️
Was viele womöglich nicht bedenken, sind die Dinge, die Bewerber*innen bei Breakeven nicht mitbringen müssen, sondern die sie zu dem Gehalt dazu bekommen.
Das müssen Gründer*innen nicht mitbringen:
❌ Keine eigene Idee, geschweige denn ein MVP
❌ Kein Pre-Seed-Investment von ca. 80.000 €
❌ Keinen komplementären Co-Founder
❌ Kein Netzwerk an Expert*innen
❌ Kein Support durch Investor*innen & Unternehmer*innen
Aber, um zum Abschluss noch einen positiven Aspekt zu nennen: So erkennt man relativ schnell im Bewerbungsverfahren, ob jemand unternehmerisch denkt und handelt oder bereit ist, auch den steinigen Weg zu Beginn eines Startups zu gehen. 😁🤘
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