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Unternehmen bewerten: Was ist mein Startup wert?

Der Wert eines Unternehmens bemisst sich nicht nur an den Vermögenswerten, die in der Bilanz aufgeführt sind. Auch der zukünftige Cashflow und besonders die schwarzen Zahlen in der Zukunft können den heutigen Unternehmenswert bereits deutlich in die Höhe schießen lassen. Es gibt viele Gründe, ein Unternehmen bewerten zu wollen: Als Gründer möchtest du wissen, was du für deine Company bekommen kannst, wenn du sie verkaufst. Investoren wollen abschätzen, wie viel Geld sie für eine Firma zahlen müssen. Banken betrachten den Firmenwert als Sicherheit bei der Kreditvergabe und auch das Finanzamt muss bei Entnahmen und Veräußerungen Unternehmen bewerten.

Wir nähern uns daher im Folgenden der Bewertung eines Unternehmens aus mehreren Perspektiven an und erklären dir, wie du dein Unternehmen bewerten kannst, um Klarheit zu erlangen, ob sich ein Verkauf lohnen könnte. Auch wenn du frisches Kapital im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde einsammeln möchtest, ist der Unternehmenswert sehr spannend.

Grundüberlegungen zum Unternehmenswert: Warum ist eine Firma überhaupt wertvoll?

Insbesondere bei jungen und dynamisch wachsenden Unternehmen basieren Firmenbewertungen auf Annahmen. Eine Firmenbewertung nach Umsatz oder Gewinn ist erst dann sinnvoll, wenn ein Geschäftsmodell voll entwickelt ist. Das ist bei Startups aber noch nicht der Fall, weshalb die Startup-Bewertung oftmals höher ausfallen kann.

Es gibt verschiedene Marktwerttreiber, die den Unternehmenswert beeinflussen können. Möchtest du ein Unternehmen bewerten, solltest du allen Fragen näher auf den Grund gehen:

  • Wie attraktiv ist das Marktumfeld?

  • Wie gut ist der Service / das Produkt des Unternehmens?

  • Welche Assets (z. B. Gebäude, Software etc.) besitzt das Unternehmen?

  • Wie bekannt ist die Firma und wie ist ihr Ruf?

  • Wie viele Mitarbeiter hat die Firma und sind die Prozesse gut aufgestellt?

  • Wie sieht die Finanzlage des Unternehmens aus (u. a. Umsatz, Gewinn, kurz- und langfristige Verbindlichkeiten)

  • Lässt sich das Geschäftsmodell der Firma noch ausbauen (z. B. weitere Produkte / Services, Internationalisierung etc.)

Investoren beteiligen sich an Firmen oder übernehmen diese komplett, weil sie Geld in einem bestimmten Segment verdienen möchten und sich kein neues Unternehmen aufbauen wollen. Besonders der zeitliche Aspekt spielt hier eine Rolle, aber es geht auch um den Wettbewerb durch bestehende Marktteilnehmer.

Erinnerst du dich noch an die Übernahme von WhatsApp durch Facebook? 19 Milliarden Dollar zahlte Facebook damals. Man hätte mit diesem Geld sicher auch den eigenen Messenger-Dienst ausbauen können. Aber durch den Kauf von WhatsApp konnte man nicht nur Jahre an Entwicklungsarbeit und Markenaufbau sparen, sondern auch noch einen direkten Konkurrenten vom Markt nehmen.

Merke dir also: Wer auch immer dein Unternehmen bewerten wird, zieht dafür mit Sicherheit viel mehr Kriterien heran als nur den Wert, der tatsächlich in den Büchern steht. Wenn du dein Unternehmen bewertest, kommst du vielleicht auf einen viel geringeren Wert als ein potenter Investor, der die Expansion deiner Firma vorantreiben will. Verkaufe dich also nicht zu günstig und bedenke, dass bei der Unternehmensbewertung viele Faktoren den Wert treiben.

Methodik zur Unternehmensbewertung: Bilanzwert, Ertragswertverfahren & weitere Ansätze

Lässt du zehn verschiedene Personen dein Unternehmen bewerten, wirst du vermutlich zehn unterschiedliche Meinungen hören. Möchtest du dein Unternehmen bewerten und den Unternehmenswert einschätzen lassen, gibt es dafür viele verschiedene Ansätze. Die meisten Methoden, um den Firmenwert berechnen zu können, fokussieren sich zunächst auf das, was wirklich da ist: Bilanzwerte, Gewinne aus der Vergangenheit, bestehende Verträge und andere Dinge, die relativ transparent bewertet werden können.

Besonders in der Startup-Szene, aber auch auf dem großen Börsenparkett, gibt es jedoch immer wieder Firmenübernahmen, bei denen die Investoren Unternehmen bewerten und am Ende sehr viel mehr zahlen als die Firma eigentlich wert zu sein scheint. Die Unternehmensbewertung ergibt sich schließlich manchmal auch erst in der Verhandlung. Das ist besonders dann der Fall, wenn Investoren sehr an einer Akquisition interessiert sind, die Unternehmensinhaber zum jetzigen Zeitpunkt aber gar nicht verkaufen möchten.

Möchtest du dein Unternehmen bewerten oder auch andere Unternehmen bewerten, kannst du dich an verschiedenen Methoden versuchen. Es gibt dabei keine klare Unternehmensbewertungs-Formel und es ist vermutlich sinnvoll, allen Verfahren eine gewisse Aufmerksamkeit zu schenken, um schließlich dein Unternehmen bewerten zu können.

Unternehmen bewerten mit dem Substanzwertverfahren

Fangen wir mal mit dem offensichtlichsten Baustein an, der niemals vergessen werden darf, wenn du dein Unternehmen bewerten willst: der substanzielle Wert. Das Substanzwertverfahren wurde schon in den 1950er-Jahren eingesetzt. Hintergedanke ist, dass man sich die Vermögenswerte des Unternehmens anschaut und daraus ableitet, was es kosten würde, eine solche Firma aus dem Boden zu stampfen.

Wenn du bilanzierst, was wir mal voraussetzen, wenn wir von einer Firma sprechen, die verkaufsfähig ist, musst du zunächst einen Blick auf die Aktiva werfen. Hier sind alle Vermögenswerte aufgelistet:

  • Anlagevermögen (z. B. Grundstücke, Fahrzeuge etc.)

  • Umlaufvermögen (z. B. Bankguthaben, Warenbestand, Forderungen etc.)

Wenn jemand dein Unternehmen bewerten möchte oder du ein fremdes Unternehmen bewerten willst, schaut man sich meistens zunächst die Bilanz und ganz besonders die Aktivseite an. Schließlich bekommt man hier einen Eindruck davon, welche Werte sich ein Unternehmen bereits aufbauen konnte.

Beachte hierbei aber, dass besonders das Anlagevermögen Abschreibungen unterliegen kann, sodass die Bilanzwerte bereits deutlich geschmälert sind, obwohl eine Liquidation der Vermögenswerte noch mehr Geld einbringen würde. Ein Beispiel hierfür sind Maschinen, die bereits auf den Erinnerungswert von 1 € abgeschrieben wurden, aber teilweise noch einen hohen Marktwert haben. Dieses Phänomen nennt man stille Reserven. Für einen externen Bilanzleser ist dies schwierig einzuschätzen.

Nachdem du die Aktiva analysiert hast, müssen nun noch die Verbindlichkeiten auf der Passiva betrachtet werden:

  • Eigenkapital

  • Fremdkapital (z. B. Darlehen, Lieferantenverbindlichkeiten etc.)

Die Passivseite der Bilanz gibt Auskunft über die Mittelherkunft und beantwortet damit die Frage: Gehören die vielen schönen Vermögenswerte auf der Aktivseite eigentlich tatsächlich der Firma oder sind sie nur fremdkapitalfinanziert?

Das Eigenkapital ist schließlich die Differenz der Vermögenswerte und ermöglicht eine erste Einschätzung der aktuellen Finanzlage. Würde man eine Firma kaufen und sämtliches Vermögen liquidieren und dann die Schulden ablösen, hätte man theoretisch noch das Eigenkapital zur Verfügung.

Möchtest du ein Unternehmen bewerten, kannst du den Unternehmenswert eigentlich gar nicht unter der Höhe des Eigenkapitals ansetzen. Viel eher ist es so, dass du einen Aufschlag dafür zahlen musst, da die Firma sich so entwickelt hat. Sie ist mehr wert als die Summe ihrer Vermögensgegenstände.

Unternehmen bewerten mit dem Ertragswertverfahren

Die Unternehmensbewertung nach dem Substanzwertverfahren ist zwar vorerst einleuchtend, aber eben auch stark limitiert. Du kannst kein Unternehmen bewerten, indem du nur auf die Bilanz schaust, denn viele Eigenschaften, die ein Unternehmen wertvoll machen können, werden hierbei unter den Teppich gekehrt.

Stell dir mal vor, du wärst ein bekannter Musiker und würdest deinen Marktwert nach dem Wert deines Equipments bemessen. Natürlich hat ein David Guetta mit Sicherheit teure Mikrofone, Soundsysteme und vergleichbare Hardware, die einen gewissen Wert darstellen. Doch das Wertvollste an ihm sind seine Marke, seine Skills und seine Kontakte.

Für Unternehmen besteht jedoch ein Aktivierungsverbot für solche selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände. Der Wert deiner eigenen Marke, deine Kundenliste und das Know-how, das sich dein Team aufgebaut hat, werden niemals in der Bilanz auftauchen. Allerdings sind besonders diese Assets ja der Grund dafür, warum deine Firma wertvoll ist. Du musst sie also unbedingt berücksichtigen, wenn du dein Unternehmen bewerten möchtest oder andere Unternehmen bewerten willst.

Das Ertragswertverfahren (auch Discounted-Cashflow-Methode genannt) ist eine Möglichkeit, um den erwarteten Gewinn zu bewerten, den Unternehmen zu generieren imstande sind. Besonders im digitalen Zeitalter gibt es viele Firmen, die sehr hohe Gewinne erzielen, ohne dafür viel Anlagevermögen zu benötigen. Im industriellen Bereich sieht das anders aus, aber die meisten Startups sind eben in Bezug auf ihre Werte schlank aufgestellt, können damit aber viel Umsatz generieren.

So läuft das Ertragswertverfahren ab:

  1. Die Betriebsergebnisse der letzten max. 3 Jahre werden ermittelt

  2. Es erfolgt eine Bereinigung um außerordentliche Ereignisse, um einen realistischen Durchschnitt zu bilden

  3. Dieser Durchschnittswert wird in der Regel auf 5 Jahre hochgerechnet, wobei die Erträge der Zukunft auf den heutigen Barwert abgezinst werden

  4. Das Risiko der künftigen Erträge kann mit einem Faktor einberechnet werden

Das Ertragswertverfahren eignet sich also nur dann zum Unternehmen bewerten, wenn deine Firma bereits stabile Erträge erzielt. Grundsätzlich kannst du bei der Hochrechnung der Gewinne natürlich einen Wachstumsfaktor einkalkulieren, aber insgesamt ist diese Methode immer noch sehr vorsichtig.

Unternehmen bewerten mit der Venture-Capital-Methode

Die Venture-Capital-Methode kann als Weiterentwicklung des Ertragswertverfahrens bezeichnet werden und ist besonders dann geeignet, wenn Unternehmen bewertet werden sollen, die zwar hohes Wachstumspotenzial haben, aber auch ein hoch risikobehaftetes Investment darstellen.

Die meisten Investmentziele für Venture-Capital-Investoren dürften jünger als 3 Jahre sein und generieren häufig noch gar keine positiven Erträge. Insofern kann das Ertragswertverfahren in seiner vorsichtigen Form nicht zum Einsatz kommen. Stattdessen wird eine Einschätzung der möglichen Erträge der Zukunft vorgenommen, die natürlich sehr individuell ausfallen kann.

Um den Umstand auszugleichen, dass es sich bei dieser Form der Unternehmensbewertung um eine sehr spekulative Methode handelt, wird die Abzinsungsrate oftmals deutlich erhöht und es wird am Risikofaktor geschraubt. Möchte man ein Unternehmen bewerten, indem man die Venture-Capital-Methode anwendet, ist es also typischerweise so, dass man ein Best-Case-Szenario entwirft. Diese hochprofitable Entwicklung des Unternehmens ist aber unwahrscheinlich, sodass die möglichen Gewinne der Zukunft mit einer hohen Rate diskontiert werden.

Darüber hinaus können Venture-Capital-Investoren mit Abschlägen auf den Kaufpreis ihrer Anteile rechnen, wenn sie nicht nur ihr Vermögen, sondern auch Beratungs- und Managementleistungen einbringen. Sie zahlen dann zwar weniger für das Unternehmen, aber eigentlich gewinnt es dadurch sogar an Wert.

Wann wird mein Unternehmen bewertet?

Möchtest du dein Unternehmen bewerten, handelt es sich dabei immer um eine Momentaufnahme. Schon morgen kann ein Szenario eintreten, das den Unternehmenswert positiv oder negativ beeinflusst. Für Gründer empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit eine Unternehmensbewertung vorzunehmen, um einen Überblick über das eigene Vermögen zu bekommen.

Es gibt aber auch verschiedene Szenarien, in denen andere Personen oder Institutionen dein Unternehmen bewerten möchten oder den Unternehmenswert gemeinsam mit dir ermitteln werden. Wir schauen uns an, wann du auf jeden Fall dein Unternehmen bewerten musst bzw. jemand dein Unternehmen bewerten wird.

Unternehmen bewerten bei der Gründung

Wenn du eine GmbH frisch gründest, setzt du damit direkt ihren Wert fest. Üblicherweise zahlen alle Gesellschafter 25.000 € ein und jeder erhält dafür einen Anteil, der sich auf 1 € des Kapitals bezieht. Theoretisch können einzelne Gesellschafter aber auch ein Aufgeld bezahlen und müssten z. B. 2 € je Anteil einbringen. Die GmbH erhält damit direkt mehr Geld zum Arbeiten und die Anteile werden entsprechend bewertet.

Was du einst für deine GmbH-Anteile gezahlt hast, ist übrigens die steuerliche Bemessungsgrundlage bei einem späteren Verkauf. Manche Gründer versuchen daher, direkt mit Holding-Strukturen zu arbeiten, um nicht als Privatperson die Anteile an ihrer Firma eines Tages verkaufen zu müssen. Derartige Formen der Steueroptimierung kannst du mal mit deinem Steuerberater durchsprechen, um zu prüfen, ob das überhaupt für dich infrage kommt.

Unternehmensbewertung bei der Aufnahme von Kapital

Damit deine Firma Investitionen tätigen kann, ist die Aufnahme von Fremd- oder Eigenkapital in manchen Situationen strategisch sinnvoll oder gar unumgänglich. Kannst du einen Investor vom Einstieg begeistern, der Eigenkapital einbringt, muss dieser mehr als den Nennbetrag je Anteil zahlen. Dafür wird er dein Unternehmen bewerten und dementsprechend sein Gebot abgeben.

Doch auch für Fremdkapitalgeber, in erster Linie für Banken, ist der Unternehmenswert von Bedeutung. Die Höhe deines Kreditvolumens und die Konditionen, die dir angeboten werden können, hängen von deinen Sicherheiten ab. Wird die Bank dein Unternehmen bewerten, kannst du aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Unternehmensbewertung sehr zurückhaltend ausfällt. Schließlich möchte ein Kreditinstitut kein großes Risiko eingehen.

Das Unternehmen bewerten bei großen privaten Investitionen mit Fremdkapital

Wenn die Anteile an deinem Unternehmen dir persönlich gehören, kannst du diese auch als Sicherheit angeben, wenn du private Investitionen mit Fremdkapital planst – sei es der Autokauf oder ein Investment in Immobilien. Auch hier wird die Bank aber sicherlich mit hohen Abschlägen arbeiten, um keine Überbewertung zu riskieren.

Beim Verkauf deines Unternehmens das Unternehmen bewerten

Viele Unternehmer träumen bereits bei der Gründung ihrer Firma vom Exit. Das ist auch verständlich, denn für zahlreiche Startup-Entrepreneure wurde durch den Verkauf des Unternehmens der Traum von der finanziellen Freiheit wahr.

Wenn der Tag dann langsam näher rückt und erste Interessenten anklopfen, muss man sein Unternehmen bewerten, um in die Verhandlungen gehen zu können. Du kannst davon ausgehen, dass die Investoren ebenfalls vorab dein Unternehmen bewerten werden. Nun müsst ihr zueinanderfinden, um euch letztlich auf einen fairen Verkaufspreis zu einigen.

Aus sonstigen steuerlichen Gründen den Unternehmenswert ermitteln

Es gibt bestimmte Umstände, in denen der Wert der Anteile am eigenen Unternehmen in steuerlicher Hinsicht bestimmt werden muss, ohne dass es zum Verkauf kommt. Das kann z. B. der Fall sein, wenn eine Betriebsaufspaltung vorgelegen hat, die nun wieder aufgelöst wird. Auch bei Erbschaften oder im Rosenkrieg zwischen zankenden (Noch-)Ehepartnern kann es notwendig sein, das Unternehmen zu bewerten.

Wie kann ich den Wert meines Unternehmens erhöhen?

Es gibt den Spruch „Fake it till you make it„, der natürlich sehr negativ behaftet ist. Gemeint ist, dass sich Unternehmer ganz bewusst als erfolgreich präsentieren und dann irgendwann der Erfolg auch zu ihnen kommt. Natürlich ist davon abzuraten, dass du zu dick aufträgst und damit vielleicht sogar mögliche Geschäftspartner verschreckst. Du sollst kein Blender sein! Dennoch solltest du dein Licht auch nicht unter den Scheffel stellen und stattdessen der Welt zeigen, wozu dein Unternehmen zu leisten imstande ist. Ein selbstbewusster Auftritt in Verhandlungen erhöht zwar nicht deinen Unternehmenswert, verhindert aber, dass du dich unter Wert verkaufst.

Abgesehen von einer gesunden Portion Selbstvertrauen gibt es aber natürlich noch ein paar weitere Faktoren, mit denen du deine Unternehmensbewertung pushen kannst. Wir schauen auf die Stellschrauben, an denen du drehen kannst.

  • Sei keine One-Man-Show, sondern schaffe unabhängige Prozesse: Wenn Investoren Unternehmen bewerten, haben sie oft die Sorge, dass die Firma extrem von der aktuellen Geschäftsführung abhängt – manchmal sogar nur von einer Person. Da du aber jederzeit das Unternehmen nach dem Exit verlassen kannst, hat deine Firma kaum Wert, wenn sie nicht durch gut aufgestellte Prozesse auch ohne deine Präsenz funktioniert. Planst du einen Exit, solltest du also auf dieses Ziel hinarbeiten.

  • Baue werthaltige Assets auf: Gerade im Dienstleistungsbereich kommen viele Unternehmen ohne großes Anlagevermögen aus, wie z.B. Maschinen oder einen Fuhrpark. Aber auch im digitalen Zeitalter kannst du dir spannende Assets schaffen. Deine Kundenliste, bestehende Verträge, Druckrechte (z. B. für eigene Bücher), reichweitenstarke Newsletter-Listen und nicht zuletzt deine etablierte Marke haben ihren Wert. Arbeite daran, solche Assets aufzubauen und Investoren werden dein Unternehmen höher bewerten.

    Wie bereits erwähnt kannst du die meisten deiner selbst geschaffenen Assets nicht in deiner Bilanz aktivieren, sodass du hier Verhandlungsgeschick benötigst, um deinen potenziellen Käufern zu erklären, was deine Firma so wertvoll macht. Hast du allerdings mehrere Firmen, kannst du immaterielle Vermögensgegenstände zwischen den Gesellschaften verschieben und somit ggf. für die Aktivierbarkeit sorgen. Das ist aber eher ein Move für absolute Bilanz-Freaks!

  • Denke groß, auch wenn du selbst nicht so weit kommst: Wer ein Unternehmen bewerten möchte, schaut garantiert auf dessen Skalierbarkeit. Denn letztlich sind die meisten Investoren nicht nur daran interessiert, deine Firma weiter auf ihrem Level zu halten, sondern möchten diese ausbauen. Sorge also dafür, dass dein Geschäftsmodell auf Wachstum ausgelegt ist. Idealerweise hast du ein Produkt entwickelt, das überproportional zur benötigten Manpower Umsätze erzielen kann. Das gilt z. B. für Software, ist im Agenturgeschäft also weniger gegeben.

    Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass du deine Agentur eines Tages lukrativ verkaufen kannst. Aber wenn verschiedene Investoren Unternehmen bewerten sollen, werden sie ein Agentur-Business vermutlich stark an den aktuellen Zahlen messen und eine Software eher am Wachstumspotenzial – und das hat natürlich große Auswirkungen auf die Höhe der Unternehmensbewertung.

Fazit zum Unternehmen bewerten & verkaufen

Abschließend lässt sich festhalten, dass es viele Wege gibt, um ein Unternehmen bewerten zu können. Die ersten Ansätze der Unternehmensbewertung sind bereits Jahrzehnte alt und haben besonders im digitalen Zeitalter ihre Schwachstellen offenbart. Dennoch solltest du beim Unternehmen bewerten immer einen Blick in die Bilanz werfen. Das hier aufgeführte Vermögen ist auf jeden Fall ein erster Basiswert für die Unternehmensbewertung.

Die Unternehmensbewertung und Kennzahlenanalyse ist heutzutage aber eher in die Zukunft gerichtet. Bei der Unternehmensbewertung nach dem Ertragswertverfahren werden die erzielten Gewinne aus der Vergangenheit auf die Zukunft übertragen. Noch besser zur Startup-Szene passt die Venture-Capital-Methode, die ein höheres Wachstum, aber auch mehr Risiko unterstellt ist.

Wie hoch Investoren ein Unternehmen bewerten werden, ist aber auch immer eine Frage des Verhandlungsgeschicks. Wenn du in Verhandlungen selbstbewusst auftrittst, kann das den wahrgenommenen Wert deiner Firma deutlich erhöhen. Zudem gibt es einige grundsätzliche Stellschrauben, mit denen du den Unternehmenswert steigern kannst. Das geht bereits mit der Wahl des passenden Geschäftsmodells los.

Wir von BREAKEVEN richten unsere Startups von Beginn an so aus, dass sie in etwa 5 Jahren für Akquisitoren interessant werden sollten. Bis dahin geht es darum, die Marktreife des Geschäftsmodells unter Beweis zu stellen und eine attraktive Position im Vergleich zum Wettbewerb einzunehmen. Mit einem Exit-Volumen von inzwischen über 500 Millionen Euro weiss unser Team genau, wovon wir sprechen. Hast du Lust, mit an Bord zu kommen und gemeinsam mit uns ein Exit-fähiges Unternehmen zu gründen? Dann bewirb dich jetzt!