BREAKEVEN.

„Wer den Verlust fürchtet, der kann keine Gewinne machen.“

Dieses Zitat von Multimilliardär und Großinvestor George Soros ist so simpel und so zutreffend. Es galt schon immer, ob an der Börse, oder als Unternehmer: Angst ist kein guter Ratgeber.

Gerade in den letzten Monaten werde ich oft gefragt, wieso ich mit meinen Partnern weiterhin Unternehmen gründe und in diese investiere, trotz Energiekrise, Krieg in der Ukraine oder Inflation. Gerade Investoren mussten sich in den letzten Jahren keine Sorgen hinsichtlich Inflation machen. Die Raten lagen in Deutschland deutlich unter der 2 % – Marke. Für 2022 rechnet das ifo-Institut mit einer Inflationsrate von 4,4 Prozent, die damit den Höchststand in Deutschland seit 30 Jahren erreichen würde.

Ich bin dennoch davon überzeugt, und das zeigt auch die Wirtschaftsgeschichte, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt. – Kalenderspruch olé 😉   Vor allem digitale Geschäftsmodelle können eine gute Strategie in Krisenzeiten sein.

In den letzten Jahren wurden Milliarden in deutsche Start-ups investiert. Aktuell sitzt das Geld, gerade bei den Finanzierungen von Start-ups, die eine bestimmte Größe erreicht haben, nicht mehr so locker. Einer der Hauptgründe ist fehlende Profitabilität. Nur Umsatz und viel Fantasie auf zukünftige Erträge reichen aktuell nicht mehr aus.

Folgend 4 Gedanken, wenn ihr euch als Gründer damit beschäftigt, Kapital aufzunehmen:

1.) Wie ist die Lage?

Prüft erst einmal, ob ihr wirklich für euer Business, aktuell, Fremdkapital benötigt? Schaut euch eure Kostenstruktur an. Berechnet euer konkrete Runway. Stellt euch folgende Fragen: Wie können wir unsere Topline stärken? Können wir unsere Kosten reduzieren? Gibt es Möglichkeiten, längere Zahlungsziele bei Lieferanten zu verhandeln?

2.) Traction ist King.

Wenn ihr zu dem Entschluss gekommen seid, dass ihr wirklich Kapital benötigt, um mit eurem Unternehmen „überlegen“ zu können, ist das beste Argument, um Investoren, aber auch Banken zu überzeugen, eure bis dato aufgebaute Traction. Also wie hoch ist euer Umsatz und eure Marge, wie viele Kunden konntet ihr gewinnen, wie sind eure Customer Akquisition, Costs …?

3.) Ein realistischer Blick in die Zukunft.

Die großen Luftschlösser, die in vielen Pitch-Decks zu finden waren, überzeugen professionelle Investoren nicht mehr. Erstellt aufgrund von plausiblen Hypothesen eine Prognose, wie sich euer Unternehmen mit dem Kapital, das ihr benötigt, entwickeln wird.

4.) Prüft auch andere Finanzinstrumente. 

Gerade, wenn ihr schon ein paar Monate mit eurem Start-up und mit eurem Produkt am Markt seid und Umsätze generiert, habt könnten auch andere Instrumente wie bspw. Revenue Based Finance, Fine Trading, Factoring oder ein Darlehen eine gute Entscheidung sein, ohne Anteile eurer Company abgeben zu müssen.

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