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Was bedeutet Rentabilität – Definition der wichtigen Kennzahlen

Wie erfolgreich ein Unternehmen ist, kann anhand der Rentabilitätsrechnung dargestellt werden. Hier zeigt sich, ob dort effiziente Prozesse stattfinden und das vorhanden Kapital effektiv zum Einsatz kommt – egal ob Startup oder langjähriger Marktführer. Doch was bedeutet Rentabilität? Dieser Artikel zeigt, wie die wichtigen Rentabilität Kennzahlen aussehen und was sich daraus für das betreffende Unternehmen ableiten lässt.

Was ist Rentabilität?

Was versteht man unter Rentabilität? Wird Rentabilität einfach erklärt, könnte die Erläuterung folgendermaßen aussehen: Sind alle privaten und betrieblichen Kosten durch den Umsatz gedeckt und erwirtschaftet das Unternehmen darüber hinaus noch einen Überschuss, so ist es rentabel. Wer die Rentabilität berechnen möchte, kann sie dazu auf unterschiedliche Erfolgsgrößen beziehen, die später Erwähnung finden werden. Zudem ist es sinnvoll, die Rentabilität stets auf einen bestimmten Rechnungszeitraum zu beziehen, um ihr eine höhere Aussagekraft zu verleihen.

Im Übrigen wird die Rentabilität stets in Prozent ausgedrückt und nicht in absoluten Zahlen. Unternehmer:innen erzielen beispielsweise eine Rentabilität von 25 Prozent, nicht von 1,2 Millionen Euro. Nur prozentual sind die Kennzahlen vergleichbar und ausreichend aussagekräftig.

Die wichtigsten Kennzahlen zur Rentabilität

Doch was bedeutet Rentabilität nun im Einzelfall? Es gibt unterschiedliche Varianten dieses Verhältnisses zwischen Erfolg und Kapital, die in Form von Rentabilitätskennzahlen unterschieden werden. Je nach dem, welche Erkenntnisse mit einer Rentabilitätsvergleichsrechnung gewonnen werden sollen, kommen unterschiedliche Kennziffern in Betracht.

Return on Investment (ROI)

Die Kennzahl des Return on Investment (ROI) bezieht sich auf die Investitionen eines Unternehmens. Was bedeutet Rentabilität in diesem Fall? Sie beschreibt, wie effizient eine Investition im Hinblick auf die damit erzielten Gewinne war. Dazu wird die Umsatzrentabilität, also das prozentuale Verhältnis des Jahresüberschusses und dem Umsatz, mit dem Kapitalumschlag multipliziert. Die ROI-Formel lautet also:

Umsatzrentabilität x Kapitalumschlag = Return on Investment

Gesamtkapitalrentabilität – Definition

Die Gesamtkapitalrentabilität (kurz GK Rentabilität) gibt an, wie effizient das Gesamtkapital eines Unternehmens eingesetzt wurde. Was bedeutet Rentabilität aus dieser Perspektive? Dabei differenziert sie nicht weiter zwischen Eigen- und Fremdkapital. Ist die Gesamtkapitalrentabilität höher als die Kosten des Fremdkapitals, so nimmt bei steigender Verschuldung des Unternehmens auch die Eigenkapitalrendite zu. Dieses Zusammenwirken wird auch als der sogenannte Leverage-Effekt bezeichnet. Die Berechnung erfolgt mithilfe der Formel:

Gesamtkapitalrentabilität = (Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen)/ Gesamtkapital x 100

Eigenkapitalrentabilität berechnen

Eine weitere wichtige Kennzahl zur Erfolgsmessung ist die Eigenkapitalrentabilität, kurz EK Rentabilität. Was bedeutet Rentabilität aus diesem Blickwinkel? Die Eigenkapitalrentabilität Definition besagt, dass sich dahinter die Verzinsung des unternehmenseigenen Kapitals während einer bestimmten Rechnungsperiode verbirgt. Doch was sagt die Eigenkapitalrentabilität aus? Anhand dieser Zahl sind zum Beispiel Investor:innen dazu in der Lage, den Ertrag ihrer Investition einzuschätzen. Zugleich handelt es sich um einen Hinweis auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens: Bei der Eigenkapitalrentabilität Interpretation ist eine möglichst hohe Kennzahl wünschenswert. Für die Berechnung wird der Jahresüberschuss nach Steuern durch das vorhandene Eigenkapital geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert. Die Formel lautet also:

Eigenkapitalrentabilität = Jahresüberschuss/Eigenkapital x 100

Fremdkapitalrentabilität

Was bedeutet Rentabilität für Investor:innen? Eine häufige Verwechslung herrscht bei der Fremdkapitalrentabilität vor. Sie gibt nicht etwa die Vermögenssteigerung des Betriebs an. Stattdessen verbirgt sich dahinter die Höhe der Zinsen, die das jeweilige Unternehmen für geliehenes Fremdkapital bezahlen muss. Geldgeber sind also an einer hohen Fremdkapitalrentabilität eines Unternehmens interessiert, zum Beispiel Banken oder private Gläubiger. Fällt die Kennzahl zu hoch aus, bedeutet dies eine erhebliche finanzielle Belastung für das Unternehmen. Die Berechnung erfolgt mithilfe der Formel:

Fremdkapitalrentabilität = Fremdkapitalzinsen/Fremdkapital x 100

Umsatzrentabilität – Definition

Was bedeutet Rentabilität hinsichtlich des Unternehmensgewinns? In diesem Fall tritt die fünfte Kennzahl auf den Plan, die Umsatzrentabilität. Wie schon der Bezeichnung zu entnehmen ist, wird das Jahresergebnis im Gegensatz zu den anderen Kennziffern nicht ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital gesetzt, sondern der Umsatz ist die entscheidende Bezugsgröße. Die Umsatzrentabilität Interpretation gibt also darüber Aufschluss, welcher Anteil des Umsatzes als Gewinn übrig bleibt. Aus Sicht der Unternehmer:innen gilt hier das Motto: je höher, desto besser!

Viele Unternehmer:innen werden sich einen Umsatzrentabilität Richtwert für die Einordnung wünschen, doch dieser ist je nach Branche erheblichen Schwankungen unterworfen. Grundsätzlich gilt eine Umsatzrentabilität von > 5% in den meisten Geschäftsbereichen als in Ordnung, ein Wert > 10% spricht für ein rentables Unternehmen. Wer die Umsatzrentabilität berechnen möchte, kann dafür die folgende Formel nutzen:

Umsatzrentabilität = Jahresergebnis/Umsatz x 100

Die Rentabilität des Unternehmens verbessern

Was bedeutet Rentabilität nun für die betriebliche Praxis? Wie der Blick auf die Kennzahlen zeigt, sind damit ganz unterschiedliche Erkenntnisse verbunden. Unternehmer:innen denken primär an eine Verbesserung der Umsatzrentabilität, wofür an unterschiedlichen Stellschrauben gedreht werden kann. Einerseits kann eine Umsatzsteigerung angestrebt werden. Gleichermaßen wichtig sind jedoch kostensenkende Faktoren, die über eine Überprüfung aller Ausgaben ausfindig gemacht werden können.

Zu einem Zielkonflikt kann es zwischen Rentabilität und Liquidität kommen. Eine hohe Liquidität, also die Zahlungsfähigkeit, schließt eine hohe Rentabilität nicht notwendigerweise aus. Doch in der Geschäftspraxis überwiegt meist einer der beiden Faktoren. Eine hohe Liquidität bedeutet nicht gleichermaßen eine hohe Rentabilität. Denn allein die Tatsache, dass das Unternehmen große Kapitalreserven hat, lässt keinerlei Aussagen über dessen Rentabilität zu. Anders herum kann es vorkommen, dass ein rentables Unternehmen trotz des funktionierenden Geschäftsmodells zum jetzigen Zeitpunkt nicht liquide ist. Eine schlechte Liquidität birgt jedoch zahlreiche unternehmerische Risiken, da sie zur vorübergehenden Zahlungsunfähigkeit führen kann. Der Grundsatz „Liquidität vor Rentabilität“, den viele Unternehmer vor sich hertragen, hat deshalb seine Berechtigung.

Abgrenzung von der Profitabilität

Die Frage „Was bedeutet Rentabilität?“ haben wir im Laufe dieses Artikels beantwortet. Um einer häufigen Verwechslung vorzubeugen, ist noch die Abgrenzung von der Profitabilität notwendig, die häufig als Synonym verwendet wird. Doch zur Rentabilitätsrechnung bestehen bei genauerem Hinsehen einige Unterschiede. Ist ein Unternehmen profitabel, so liegen seine Einnahmen über den Ausgaben, den Kosten und den Steuern. Unter dem Strich wird also ein Gewinn erwirtschaftet. Doch dieser Gewinn allein muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass von einem rentablen Unternehmen die Rede sein kann.

Was bedeutet Rentabilität? Wer sich das noch einmal vor Augen führt, erkennt den wesentlichen Unterschied. Die Rentabilität Bedeutung weicht wesentlich von der Profitabilität ab. Verzeichnet das Unternehmen einen Gewinn in Höhe von 1.000 Euro, doch es wurde im Vorfeld eine Million Euro an Kapital investiert, so ist es zwar profitabel, aber nicht gleichermaßen rentabel. Denn im Vergleich zum mauen Ertrag wäre der Einsatz an Kapital deutlich zu hoch. Anders gestaltet sich die Situation, wenn Gewinn und die vorherigen Investitionen einigermaßen ausgeglichen sind oder der Gewinn sogar die Investitionen deutlich übersteigt. Was bedeutet Rentabilität in diesem Fall? Erwirtschaftet ein Unternehmen in der Rechnungsperiode einen Gewinn von 1,5 Millionen Euro und es wurden im Vorfeld nur 500.000 Euro investiert, so ist es gleichermaßen profitabel und rentabel. Unternehmer:innen sind gut damit beraten, diese Kennzahlen im Auge zu behalten, um so langfristig den Weg zu einer rentablen Unternehmung zu ebnen.